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Kapelle des hl. Adalbert

Vrčeň

Kapelle des hl. Adalbert

Öffnungszeiten

Zeitweise zugänglich

Ort / Adresse


Sehenswürdigkeiten

In der Umgebung von Nepomuk und Grünberg gibt es zahlreiche Legenden, die sich um den hl. Adalbert ranken, und viele Orte, die mit der Person des zweiten Bischofs von Prag aus der Familie der Slavnikiden in Verbindung gebracht werden. Einer liegt in einem Wald unweit des Dorfes Vrčeň, hier steht zur Erinnerung an den böhmischen Märtyrer eine Wallfahrtskapelle.

Die Adalbert-Kapelle befindet sich etwa 1,5 km nordöstlich von Vrčeň am Hang des Forstes Chlumec nördlich oberhalb der Landstraße II/191 nach Rožmitál pod Třemšínem. Von der Straße führt ein grün markierter Wanderweg.

Gegen Ende des 16. Jh. hatte Adam von Sternberg (gest. 1623), Oberstburggraf von Böhmen, eine kleine Kapelle zu Ehren des hl. Adalbert bauen lassen. Seine Ehefrau Maximiliane, geborene Gräfin Hohenzollern-Sigmaringen, sorgte dafür, dass sie mit Bildern der böhmischen Schutzheiligen ausgeschmückt wurde. Im Jahr 1684 ließ Wenzel Adalbert Graf von Sternberg, der Besitzer des Grünberger Schlosses, eine neue Kapelle in Stil des Frühbarocks errichten, die einen achteckigen Grundriss hatte. Sie wurde jedoch 1787 verlassen und erst 1819 wieder aufgebaut, der Innenraum mit Heiligenbildern des Malers František Horčička ausgeschmückt und am 25. April 1819 feierlich wiedereröffnet. Sie war das Ziel vieler Pilger und Prozessionen legten bei ihr eine Rast ein. Der Platz um die Kapelle war bis in die zweite Hälfte des 20. Jh. Schauplatz der viel besuchten Frühjahrskirchweih, eines Volksfestes mit Verkaufsständen und Schaustellern. In der Nähe soll im 18. Jh. ein Einsiedler gehaust haben, der sich um die Kapelle kümmerte und von Almosen lebte. Der letzte Einsiedler ist in den Jahren 1717-1746 verbürgt. Umfangreiche Reparaturen erfolgten 1883.

Die Kapelle ist ein frühbarocker Zentralbau mit achteckigem Grundriss und einer Kuppel mit Laterne. Die Außenwände werden durch Wandnischen und Pilaster gegliedert. Neben dem Altar liegt ein Granitblock mit Vertiefungen, der der Überlieferung zufolge an den Ruheplatz des hl. Adalbert erinnern soll. Gegen Ende des 17. Jh. wurde in der Nähe der Kapelle das Adalbert-Bad gebaut. Es fiel später einem Brand zum Opfer. In zahlreichen Publikationen, sogar von Fachleuten, wird behauptet, die Kapelle sei über einer Quelle errichtet worden. Das entspricht nicht der Wahrheit, wie sich der Besucher selbst überzeugen kann. An der Kapelle gibt es keine Quelle und es hat nie eine gegeben. Das Bad wurde über Rohrleitungen mit Wasser aus der ungefähr einen Kilometer entfernten sog. Gutwasser-Quelle am Abhang des gegenüberliegenden Berges Štědrý versorgt.

Vor der Adalbert-Kapelle finden wir eine einfache Holzkanzel, die bei Gottesdiensten unter freiem Himmel genutzt wurde. Hier steht auch ein Gedenkkreuz aus dem 19. Jh., an dessen Sockel eine gusseiserne figurale Reliefplatte aus der zweiten Hälfte des 18. Jh. angebracht ist. Am Sockel befindet sich eine Steinvase in Form eines Taufbeckens. Gegenüber der Kapelle liegt die ehemalige Försterei mit ihren klassizistischen Gebäuden.

Letztes Update: 31. 10. 2019

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