Zum Inhalt springen
MENU

Natur und Geschichte pur

Von Srby ausgehend folgen wir den grünen Wegzeichen und durchwandern gemeinsam den Naturpark Buková hora (Buchenberg) mit seinem ursprünglichen Urwald. Wir erklimmen den Felsenkamm „Kámen“ und besuchen das Forsthaus Dubeč, neben dem zum Gedenken an die Opfer eines Flugzeugabsturzes im Zweiten Weltkrieg der „Geneigte Obelisk“ des Klattauer Bildhauers Václav Fiala steht. Auf dem Weg nach Nepomuk bieten sich zahlreiche schöne Ausblicke auf die Orte Klášter und Zelená Hora.

Unser Ausgangspunk ist wieder die Gemeinde Srby, von hier folgen wir den grünen Wegzeichen in Richtung Naturreservat Buková hora – Chejlava (höchste Erhebung im Südpilsener Land /651 m ü. M.) mit ausgedehnten ursprünglichen Buchenbeständen, die zusammen mit Tannenbeständen einst die hiesige Gegend bedeckten. Das Reservat erstreckt sich auf einer Fläche von 25,9 ha, hier wachsen u. a. Türkenbund-Lilie, Waldmeister und Echter Seidelbast neben einer Vielzahl anderer Pflanzen, die vor allem in Mischwäldern gedeihen.

An der Wegkreuzung Buková hora gehen wir zurück zur Wegkreuzung Chejlava-rozcestí und folgen nun den blauen Wegzeichen, die uns bis zum zerklüfteten Felsenkamm „Kámen“ führen (Siedlung der Chamer Kultur in der Jungsteinzeit, dann erste slawische Besiedlung). Ungefähr drei Kilometer weiter befindet sich das ehemalige Forsthaus Dubeč. Während der Luftkämpfe über diesem Gebiet wurde am 22. Februar 1944 ein strategischer Bomber vom Typ B-24J „Liberator“ eines US-Bomberverbandes abgeschossen, dessen Trümmer nahe dem Forsthaus niedergingen. Von der Besatzung überlebte nur der Bordschütze Raymond A. Noury. An der Absturzstelle wurde am 8. 5. 1992 eine Gedenktafel feierlich enthüllt. Alljährlich findet am Jahrestag des Unglücks eine Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung statt, an der offizielle Vertreter der Stadt Nepomuk, der Gemeinde Prádlo, der tschechischen Streitkräfte und der US-Botschaft teilnehmen. Im Mai 2009 wurde hier ein Denkmal, der „Geneigte Obelisk“ des Bildhauers Václav Fiala (geb. 1955) enthüllt. Mehrere Flugzeugtrümmer sind im Museum in Nepomuk ausgestellt.

Auf dem weiteren Weg eröffnet sich uns der Blick auf das Schloss Zelená Hora mit der Gemeinde Klášter. Wir durchqueren den Ort, wo sich einst eine reiche und mächtige Zisterzienserabtei befand, die in den Hussiten-Kriegen zerstört wurde. Über das Kloster können Sie im Ort selbst wie auch im Museum in Nepomuk, wo ein Modell der Klosteranlage zu sehen ist, Näheres erfahren. Wir gehen hinter dem Dorfteich Richtung Nepomuk und erreichen bald die barocke Rote Brücke. Hier soll in längst vergangenen Zeiten eine grausame Schlacht getobt haben, bei der so viel Blut floss, dass sich das Wasser des Baches rot färbte. Daher der Name der Brücke.

Wir gehen über die Brücke, folgen der roten Wegmarkierung in Richtung Prádlo und erreichen nach ungefähr vier Kilometern diese Ortschaft. Unterwegs überqueren wir die Anhöhe Na Skalici (Siedlung aus der Steinzeit) mit der romantischen Einsiedlerklause, die an einen kleinen Burgfried erinnert und am Rand einer 8 Meter hohen Felswand steht. Erbaut wurde sie wahrscheinlich im 18. Jh. und diente der adligen Herrschaft als Ausflugsziel. Der Ort selbst ist bereits Ende des 12. Jh. entstanden, als hier Gold „gewaschen“ wurde, wonach er seinen Namen (prádlo – dt. Wäsche) erhielt.

Im Ort befindet sich die sehenswerte Kreuzerhöhungskirche, ursprünglich aus dem 13. Jh., ihre heutige Gestalt stammt von 1882. Von Prádlo gelangen wir über die Landstraße nach Nepomuk (6 km), wo wir das Stadtmuseum besichtigen können.